Magnetschilder machen den Autolack kaputt
Verlockend klingt die in den Werbungen gross angepriesene Eigenschaft der Magnetschilder, dass die Werbung beliebig oft vom Auto weggenommen und in Sekundenschnelle wieder montiert werden kann.
Möglich macht es ein magnetischer Belag hinter dem Digitaldruck auf einem robusten PVC Belag, welcher gegen Wind und Wetter ausreichend laminiert und geschützt wird im Optimalfall.
Was so einfach tönt, hat seine Tücken.
Was Sie unbedingt beachten sollten beim Kauf von Magnetbeschilderungen
Ein Magnet ist keine beständige Befestigung. Lediglich durch die magnetische Adhesion wird ein Fest-"Kleben" der Magnetfolie auf der Autokarosserie ermöglicht.
1. Moderne Autos sind nicht mehr rundherum aus Metall.
Bevor Sie sich für eine Magnetbeschilderung entscheiden, prüfen Sie mit einem kleinen Küchenmagnet, ob Ihre Autotüren oder sonst der Ort wo Sie das Magnetschild anbringen wollen, überhaupt magnetisch ist, denn moderne Autos werden oft aus Kunststoff oder Leichtmetall (Aluminiumlegierungen) gebaut, welche nicht zwingend magnetisch sind.
2. Magnetbeschilderungen eignen sich NICHT für Langzeiteinsatz.
Viele stolze Magnetschild-Besitzer erlebten schon ein böses Erwachen, wenn ein langfristig hängen gelassenes Magnetschild entfernt werden sollte.
Es kam zu dauerhaften und unschönen Verbindungen des Magnetmaterials mit der Autokarosserie oder zu hässlichen Abrieb-Schäden am Lack.
Warum wird hier im Detail erklärt:
+ Ungewollt, dauerhafte Verbindung
Die magnetische Seite des Schildes ist in einen Weichplastik eingeschlossen
um Reibung zwischen dem metallischen Bestandteil des Schildes und dem
Autolack zu minimieren und so Schäden vorzubeugen.
Gerade in der warmen Jahreszeit (Sommer) wird dieser weiche Plastik aber
so stark erwärmt, dass Schmelzerscheinungen auftreten können.
Diese Bestandteile können kleben bleiben und sich dauerhaft mit dem Lack
oder der Karosserie verbinden.
Gerade wenn dies über längere Zeit mehrfach geschieht, können Schäden wie
auf dem unten abgebildeten Bild entstehen.
+ Abriebschäden und Abschmirgelung
Ein weiteres, sehr häufiges Phänomen, sind Kratzer und Schmirgelspuren
auf dem darunter liegenden Lack.
Das erklärt sich wie folgt:
Die Magnetische Verbindung ist nicht eine Verklebung, wie es eine verleimte
Folie eingeht, sondern eine Magnetische Anziehung. Gerade Flüssigkeit und
feine Staubpartikel geraten spielend leicht zwischen das Magnetschild und den
Lack und verbleiben dort.
Durch Fahrtwind und Ausdehnung und Zusammenzug des Materials bei
Temperaturunterschieden entsteht eine laufende Abfolge von Mini-
Bewegungen, sodass das Magnetschild sich wie ein Schmirgelpapier ständig
auf dem Lack bewegt. Schon ohne Partikel dazwischen ergibt das über
längere Zeit eine Abriebwirkung. Durch langfristig verbleibenden Schmutz
zwischen Schild und Autolack wird diese Wirkung noch erhöht.
Wir empfehlen konsequent nur tageweise ein Magnetschild auf der Karosserie
zu belassen und beim Entfernen die darunter freiwerdende Fläche mit einem
Mikrofasertuch trocken und sauber zu reiben.
+ Verfärbungen des Lacks
Bei längerfristiger Nichtentfernung, tritt ein Effekt auf, welchen wir auch bei
langfristig mit Folie beschrifteten Autos beobachten. Mit einer
Magnetbeschilderung lässt sich dem aber entgegenwirken.
Langfristige Sonneneinstrahlung verändert Autolack. Wind und Wetter steuern
das ihrige bei. Der Lack "schiesst ab" wie man im Volksmund sagt. Er verliert
an Brilianz und Glanz - wird leicht matt.
Mit regelmässiger Lackpflege und Politur lässt sich dem entgegenwirken, aber
nicht völlig verhindern.
Ist jetzt aber ein Magnetschild permanent angebracht, so schützt das
Magnetschild, den darunterliegenden Lack bis zu einem gewissen Grad vor
dem Witterungseinfluss und somit sind die Konturen des Schildes später auf
dem Lack sichtbar.
Deshalb empfehlen wir mit Nachdruck, Magnetschilder nicht längerfristig auf
dem Auto zu belassen und die darunterliegende Fläche regelmässig
fachmännisch mit Reinigungsutensilien und Politur zu pflegen.
Ihr Autolack dankt es Ihnen.